… und Stefan hat es gemerkt…. Wie kommen wir raus aus dem Schlamassel?
Gar nicht, denn „alte Liebe rostet nicht“ und ich genieße es in vollen Zügen.

Wenn das Herz aufgeht, die Schmetterlinge fliegen, der eine oder andere Duft Erinnerungen hervorholt,
die Zunge lockerer wird ….die chilenische Lebenslust hat mich wieder voll erwischt.

„Deine Stimme hört sich ganz anders an, wenn du Spanisch sprichst“ hat mir mein Freund Poncho vor 25 Jahren in Santiago gesagt. Damals, frisch aus der Schule kommend, 1 Jahr auf Entdeckungstour in Chile. In dieser Zeit hat sich eine kleine Liebe in mein Herz eingenistet. Ich bin damals nicht viel gereist. War hauptsächlich in der Mitte Chiles unterwegs und habe das normale chilenische Leben aufgesaugt. Das hat mir gut getan.

Nach 11 Jahren bin ich zurückgekehrt, um mir den Traum eines Besuches auf der Osterinsel zu erfüllen. Heute 25 Jahre später, bin ich mit meiner Familie zurückgekommen, um mehr vom Land kennen zu lernen und die kleine Liebe wiederaufleben und meine Lieben daran teilhaben zu lassen. Und es hat uns wie ein Knall erwischt.

Anfänglich ganz banal mit 2 Stunden Zeitunterschied, der uns aber in unserem Rhythmus, von Peru kommend, völlig durch einander gewirbelt hat. Die Chilenen sind nicht so zurückhaltend wie die Bolivianer oder Peruaner aus den Anden. Sie sind aber genauso gastfreundlich. Gastfreundlichkeit sagt man ja vielen Ländern nach. Vielleicht ist man auf Reisen empfänglicher für Nettigkeiten? Für ein wohlgemeintes Lächeln oder für eine helfende Hand? Vielleicht ist man selbst auch netter, weil entspannter unterwegs! Ist Deutschland nicht auch gastfreundlich?  Die Definition von Gastfreundlichkeit ist für jeden vermutlich unterschiedlich. Das wäre jetzt ein Kapitel für sich…

Wir sind bestimmt nicht die Art von Reisenden, die überall schnell „dickste“ Freunde machen. Wir wollen unsere Leichtigkeit, unsere Flexibilität, die wir auf dieser Reise mit dem Auto haben, behalten. Deswegen haben wir uns auch in den ersten Monaten der Reise mehr um uns gekümmert. Verarbeitet, was für  Auswirkungen diese Form des Lebens auf unser Familienleben hat.

Wir haben uns dann sehr gefreut nach so vielen gemeinsamen Monaten meinen Freund Poncho in Santiago zu treffen. Kinder nehmen neue Bekanntschaften  so auf, wie man sie ihnen vorstellt. Und so war es auch für sie ein freudiges Wiedersehen mit einem guten Freund.

Poncho hatte vor ein paar Jahren Krebs, ist dadurch zu Reiki gekommen und hat sein Leben in mancher Hinsicht
verändert. Er ist spiritueller geworden. Dankbarer.

Ich fand es schön, wie er so manches Mal inne gehalten und sich bedankt hat.

Oha, denkt sich vielleicht der Eine oder der Andere von Euch, das hört sich spooky an. Aber ist es das wirklich?
Ich fand es cool. Am Tisch vor dem Essen uns anzuschauen und zu sagen wie dankbar er dafür ist, dass wir
beisammen sind, dass wir das schöne Essen teilen können und dass es uns gut geht.

Das ist nicht spooky! Das kommt von Herzen.

Poncho lebt seit vielen Jahren in Santiago, hat einen fast volljährigen Sohn und arbeitet als Umweltingenieur. Santiago ist eine Großstadt mit all ihren Annehmlichkeiten und Schattenseiten. Der Winter bringt eine verheerende Luftverschmutzung mit sich. Umgeben von Bergen kann sich die schlechte Luft wunderbar halten. Wir hatten Glück im Spätsommer vor Ort zu sein und haben den Aufenthalt sehr genossen. Wir konnten mit unserem Bigfoot mitten in der Stadt in einem Park stehen. Nah am Geschehen, aber in grünem Ambiente. Es gibt viele kleine Viertel zu entdecken, nette Lokale, tolle Museen und die Umgebung ist super zum sporteln. Wir geben hiermit eine absolute Reiseempfehlung raus, an all diejenigen, die auch Städte mögen.

In den ersten Monaten sind wir viel gefahren und haben viel entdeckt, jetzt wurde es Zeit für ein bisschen körperliche Arbeit. Als Abwechslung zum normalen Reisealltag haben wir uns über die „work-away“-Website als „arbeitende“ Familie angeboten und sind für 5 Tage auf einer im Aufbau stehenden Pferderanch nähe Viña del Mar gelandet.

Wir haben Palmen gepflanzt, Tiere gefüttert, Pferdeäpfel auf den Mist geschafft, Pferde eingefangen und sind geritten.

 

Ich bin immer wieder beeindruckt wie cool sich die Jungs neuen Aufgaben stellen. Unvoreingenommen und mit einem Hang zum Größenwahn. Von wem sie das wohl haben?

Das sollte unser Einstieg ins gescheite Arbeitsleben sein. Geplant war danach ein längerer Arbeitsaufenthalt Ende April auf einer Schaffarm in Feuerland. Er wurde  uns aber leider kurz davor von Seiten der Farmbesitzer wegen „Schwangerschaftskomplikationenen“ abgesagt. Traurig und enttäuscht erzählte ich es Poncho. Ich hatte mich wirklich sehr darauf gefreut.

„Wenn ihr in Punta Arenas seit, dann besucht doch meine Cousine Paula und ihren Mann Jorge“.
Ein Satz von Poncho, der unsere Weiterreise auf den Kopf stellen sollte.

 

Aber vorher kamen noch ein paar bedeutenden Stationen: die Nationalparks von Douglas Tompkins, die Gegend um Osorno, die Landschaften im Süden um Fitz Roy und Torres del Paine.

 

Gletscher Perito Moreno

„Bevor ihr nach Punta Arenas fahrt, treffen wir uns noch bei Rod in Pucon, oder?“

Rod Walker ist einer der ersten Naturschützer Chiles. Geologe, Dozent an der Uni in Santiago, Reiki-Meister, Bergführer, Vater, Eremit, Vorreiter für Nachhaltigkeit und ökologische Lebensweise. Und Poncho seit vielen Jahren ein guter Freund.

„Un héroe silencioso“!

Ich habe ihn mit meinem Freund Poncho vor 25 Jahren schon einmal besucht. Wir haben damals an einer sehr spirituellen Exkursion durch die Araucarier-Wälder teilgenommen. Er ist mittlerweile über 70 Jahre alt und hat an Faszination nicht verloren. Er lebt seiner Lebensphilosophie konform in einem sehr minimalistischen Holzhäuschen im Wald „el Cani“, in der Nähe von Pucon. Ein Mensch, dem großer Respekt gebürt.

Wir waren 2 Tage mit ihm zusammen. Es kam uns länger vor.

Es gibt Begegnungen, die brauchen keine Aufwärmphase. Keine Erklärungen. Keine Zurückhaltung.

Das ist wie bei der alten Liebe, die nicht rostet. Du begegnest ihr wieder und wenn du Glück hast, stimmt das Gefühl sofort. Diese Wärme die dich umhüllt, weil es dir gut geht. Weil du sein kannst wie du bist. Weil du dich an Gemeinsamkeiten erinnerst. Weil du sagen kannst was dir auf dem Herzen liegt.

Und jetzt stellt Euch vor ihr könnt das mit dem Menschen teilen, der dich im Leben durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Der dieses „verliebt-sein“ spürt, akzeptiert und im besten Fall auch nachvollziehen kann.

Chile hat sich nun auch ins Herz von Stefan eingenistet.
Neben seiner Liebe für uns und für all die anderen nicht rosten wollenden alten Lieben.

Schön, dass wir dieses Verliebt sein miteinander teilen können…

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